DB will einstimmigen Stadtratsbeschluß offensichtlich nicht umsetzen und greift unabhängiger Prüfung der Einhausung vor.

 

Die Deutsche Bahn hatte heute sehr kurzfristig  eine Pressekonferenz einberaumt, um ihre einseitigen und unabgestimmten Weiterplanungen zum RRX/Schallschutz in Angermund vorzustellen. Wir als wesentliche Akteure des Runden Tischs waren zu dieser Pressekonferenz nicht geladen. Die Initiative Angermund nimmt dazu wie folgt Stellung:

DB will einstimmigen Stadtratsbeschluss nicht umsetzen.
Initiative Angermund e.V. weist Variantenausführungen der DB als unseriös und einseitig zurück.

Mit zweifelhaften und ungenauen Ausführungen hat die Deutsche Bahn heute, Mittwoch 14. Juni 2017, bei einem Pressegespräch die Stadträte der Stadt Düsseldorf im wesentlichen aufgefordert, ihren einstimmigen Beschluss zur Weiterplanung der Einhausungsvariante für Düsseldorf-Angermund aufzugeben.

Die Initiative Angermund e.V. lehnt diese Vorgehensweise als äußerst kontraproduktiv ab und fragt sich: Warum hat der Runde Tisch mehr als ein Jahr getagt, wenn die DB unbeirrt an ihren interessensgesteuerten Vorfestlegungen festhält? Warum nun die Einflussnahme auf die politischen Vertreter der Stadt, entgegen des einstimmigen Votums aller Fraktionen zur unabhängigen Weiterplanung der Einhausung?

Die Lehren aus Stuttgart 21 sind doch eindeutig – ohne die Unterstützung der betroffenen Bürger lässt sich auch das RRX-Mammutprojekt, das in Düsseldorf massiv in private und öffentliche Belange eingreift, nicht umsetzen“, kommentiert Elke Wagner, Vereinsvorsitzende der Bürgerinitiative die jüngsten Ausführungen der Deutschen Bahn.

Auch der heute von der DB erneut vorgenommene Vergleich der beiden Schallschutzvarianten, die in ihren Planungstiefen bislang noch sehr weit auseinanderliegen (Einhausung Initiative: HOAI 1 – 2 vs. Schallschutzlösung der DB: HAOI: 4.0) hält die Bürgerinitiative für unseriös. Seit 2006 plant die DB am RRX, Steuergelder in dreistelliger Millionenhöhe hat sie dafür verwendet. Wenn sie nun ihre detaillierte Ausbauplanung mit der Machbarkeitsstudie der Einhausung vergleicht, ist dies schlichtweg irreführend.

Der Gleisausbau und der RRX wird Angermund über Generationen verändern. Die Initiative Angermund fordert deshalb, dass ergebnisoffen und mit neutralen Gutachtern Alternativen geplant und diese umfassend abgewogen werden, bevor das Planfeststellungsverfahren eröffnet wird. „Rein betriebswirtschaftliche Betrachtungen aus Sicht des Vorhabensträgers können bei dem folgenschweren RRX-Projekt nicht das Maß aller Dinge sein“, ist Frau Wagner sicher.
In diesem Zuge hat der Bürgerverein, der seit mehr als 20 Jahren für Lärmschutz an der dicht befahrenen und ungeschützten Trasse kämpft, der Deutschen Bahn mehrfach die Hand zur Zusammenarbeit gereicht.

Eine Auseinandersetzung mit den betroffenen Angermundern im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens und mögliche Klagen werden den RRX womöglich über Jahren hinauszögern und die Gesamtkosten deutlich in die Höhe schnellen lassen. Die Initiative Angermund arbeitet seit Jahren sehr eng mit dem renommierten Verwaltungsrechtler RA Dr. Clemens Antweiler (Kanzlei RWP) zusammen und sieht sich für ein solches Verfahren bestens gerüstet.