Bahn kündigt Offenlage an und düpiert Angermunder erneut beim RRX

Offenlage der Bahnplanungen für Angermund startet am 18.10.2021, Einwendungen bis 17.12.2021 möglich

Die Deutsche Bahn wird, wie von ihr in einer Pressekonferenz am 1. Oktober 2021 angekündigt, die sog. Offenlage und damit die Öffentlichkeitsbeteiligung für das RRX-Planfeststellungsverfahren in Düsseldorf-Angermund (RRX-Planfeststellungsabschnitt 3.1) am 18. Oktober 2021 starten. Eiwendungen müssen spätestens bis zum 17. Dezember 2021 schriftlich erfolgen.

Dazu Elke Wagner, Vorsitzende der Initiative Angermund e.V.:

„Es ist schon ein starkes Stück, wie die Bahn mit den Menschen in Angermund umgeht. Seit Jahrzehnten setzt sie uns vor vollendete Tatsachen. Sie hält die Angermunder hin, redet mutige und moderne Ideen der Bürgerschaft zum Lärmschutz tot und kommuniziert in Sachen RRX alles andere als aufrichtig.So auch jetzt wieder: Obwohl die Bahn für den Gleisausbau in Angermund mehr als 150 Eingriffe in privaten Grund und Boden vornehmen und viele Menschen enteignen will, kündigt sie den Termin für die Öffentlichkeitsbeteiligung erst der Presse an – die unmittelbar Betroffenen haben sich offensichtlich hinten anzustellen. So will der Großkonzern in der Öffentlichkeit offensichtlich Fakten schaffen und frühe Meinungsbildung betreiben. Dieses Verhalten der Bahn ist unanständig und gießt bei dem so wichtigen RRX-Projekt weiter reichlich Öl ins Feuer.“

Planungen der Bahn für Angermund nicht menschen- und umweltverträglich und aus der Zeit gefallen

Die Initiative Angermund kritisiert sowohl das Vorpreschen der Bahn, als auch die eingereichten Planungen für den sechsgleisigen Trassenausbau scharf. 

Für den stark wachsenden Stadtteil Angermund mit vielen jungen Familien muss eine nachhaltige sowie umwelt- und menschenverträgliche Lösung für den sechsgleisigen Ausbau gefunden werden, so die Forderung der Bürgerinitiative. Die Planungen der Bahn, kilometerlang Lärmschutzwände mit mehr als 6 Metern Höhe (ab Geländeoberkante), mitten durch Wohngebiete hochzuziehen, seien nicht nur in Sachen Schallschutz alles andere als nachhaltig, sondern auch städtebaulich eine unwiderrufliche Bausünde mit Ansage, die dem Stadtteil und den Menschen über Generationen hinweg massiv schaden.

Auch die klimafreundliche Nutzung von Geothermie in der Einhausung sowie Photovoltaik auf dem Lärmschutzdeckel zur umweltfreundlichen Energieerzeugung seien denkbar und im Sinne des Klimaschutzes sehr erstrebenswert, regt die Initiative an.

Moderne Standards endlich auch für hoch belastete Trassenabschnitte in NRW wie in Angermund.

Diverse Beispiele aus Süddeutschland zeigen, dass es geht. Noch jüngst entschieden sich Bund und Bahn für eine sinnvolle Bahntunnellösung rund ums bayrische Rosenheim, um Menschen und Natur zu schützen. Ihr Argument dort: Lange Tunnelstrecken schützen Umwelt in Bayern und Tirol. Deshalb ist es für die Initiative Angermund längst überfällig, diese modernen Standards endlich auch im dicht besiedelten NRW bzw. in Düsseldorf umzusetzen, weil die Landeshauptstadt außerordentlich von Bahnlärm betroffen ist.

Dazu Elke Wagner:

„Die RRX Planungen der Bahn für Düsseldorf-Angermund sind völlig aus der Zeit gefallen. Sie berücksichtigen überhaupt nicht unabdingbare Faktoren wie Nachhaltigkeit, Schaffung gesunder Lebensumfelder bzw. zukunftsfähiger Quartiere sowie modernen Städtebau. Deshalb werden wir uns mit allen Mitteln gegen diese Planungen der Bahn wehren. 

Frau Wagner wagt zudem einen Blick in die Zukunft: „In etwa 10 Jahren erwartet uns durch den Gleisausbau in Angermund eine viele Jahre andauernde Mega-Baustelle, bei der sämtliche Brücken abgerissen, wichtige Straßen gesperrt und Wegeverbindung gekappt werden. Von der Bahn werden uns dann noch mehr Krach und Erschütterungen als schon üblich zugemutet. Und für was? Um anschließend vor bzw. an monströsen Wänden zu leben, die dann wohl in kürzester Zeit verschmiert sind, den nördlichsten Stadtteil Düsseldorfs für immer zerschneiden und dabei den Bahnlärm größtenteils nur umverteilen. Da müssten wir schon mit dem Klammerbeutel gepudert sein, diesen Irrsinn nicht  mit konstruktiven Alternativen zu bekämpfen.“

Die Initiative Angermund e.V. ruft alle Angermunder und Freunde der Rosenstadt, aber auch Düsseldorfer, Duisburger und Ratinger auf, die Offenlage ab 18. Oktober 2021 zu nutzen und Einwendungen gegen die schlechten Bahnplanungen vorzubringen. Die Einwendungen müssen schriftlich erfolgen und bis Dezember beim Eisenbahnbundesamt vorliegen. Nähere Infos gibt es bei der Initiative Angermund e.V. unter: www.initiative.angermund.de und per Email an: info@initiative-angermund.de

Einwendungen schreiben, aber wie? Initiative gibt Ratschläge

Die Initiative Angermund e.V. bietet allen, die Einwendungen vorbringen wollen, Hilfe an. Sie hat eigens dazu, einen Infoverteiler per E-Mail aufgesetzt. Interessierte können sich auf den Verteiler setzen lassen. Einfach E-Mail schreiben an: info@initiaitive-angermund.de