Defekte Lärmschutzwände an Bahngeleisen – WamS berichtet

Die Welt am Sonntag berichtet über defekte Lärmschutzwände an Bahntrassen.

Wir zitieren die WamS:

„… WELT liegen mehrere Gutachten vor, in denen Experten zu dem Ergebnis kommen, dass ein Teil der lärmschluckenden Elemente nicht den Anforderungen entspricht.
Konkret: dass sie den Druck, den vorbeirasende Züge erzeugen, nicht aushalten und Nieten brechen oder Risse in den Alublechen entstehen können. Im besten Fall erfüllen sie dann ihre dämpfende Funktion nicht mehr. Wenn es jedoch schlecht läuft, werden die Bleche aus ihrer Verankerung gerissen. Das ist gefährlich. „Beschädigte und nicht mehr fest verankerte Elemente können durch die Luft gewirbelt werden“, warnt Heinz Pfefferkorn, Geschäftsführer des Planungsbüros GBD nahe Bregenz. Und das ein ganzes Stück über die Trassen hinaus – auf anliegende Häuser oder Menschen in Gleisnähe. „Oder auf die Züge selbst, wenn sie in deren Sog geraten“, sagt der Experte für Schallschutzanlagen.
Ärger mit ihren Schallschutzwänden hatte die Bahn schon öfter. Vor allem an den Hochgeschwindigkeitsstrecken, weil die Wälle dort durch die schnell fahrenden Züge besonders starken Sogwellen ausgesetzt sind. In den vergangenen Jahren mussten deshalb auf kilometerlangen Abschnitten Wände ersetzt werden.
Zunächst 2003 an der Schnellfahrstrecke Köln–Frankfurt, dann zwischen Berlin und Hannover und zuletzt, vor nicht allzu langer Zeit, entlang der Rennstrecke München–Ingolstadt. In zwei der Fälle kostete das einen höheren zweistelligen Millionenbetrag. Und obwohl die Bahn den Herstellern der Wände mangelhafte Qualität bescheinigte, blieb sie auf einem großen Teil der Kosten sitzen.“

(Quelle: WELT/ Thomas Laeber)

 

Gerade im Rahmen unserer Forderung nach einer fairen Kosten- und Nutzenbetrachtung der Einhausung versus Lärmschutzwände, hat die Initiative Angermund schon mehrfach auf die begrenzte Lebensdauer und die Mängel bei Lärmschutzwänden hingewiesen. Damit verbunden müssen die Versprechungen in Sachen Lärmschutz bei diesen Wänden unserer Ansicht nach deutlich relativiert und zusätzlich auf die Gefahren für uns Anrainer und die Folgekosten für den Steuerzahler hingewiesen und diese auch eingepreist werden.

Verantwortliche der DB wiegelten uns übrigens bislang immer ab und behaupteteten noch zuletzt die Lärmschutzwände hätten eine Lebensdauer von 50 Jahren.
Wers glaubt, wird selig.