Entspannung durch den RRX? Mitnichten, liebe FDP-Ratsfraktion

Manfred Neuenhaus, Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion, bemühte in seiner Rede im Stadtrat am 22.03.2018 die geradezu heilsbringende Wirkung, die den Menschen in NRW seit Jahren in Hochglanzprospekten und entsprechender PR mit dem RRX versprochen wird. Sogar den Wohnungsmarkt soll der RRX entspannen können.
Entspannung pur könnte man also meinen.

Statt Werbeslogangs zu zitieren, hätten wir uns vom FDP-Fraktionsvorsitzenden eine differenziertere Sichtweise auf den RRX gewünscht
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Bei aller Begeisterung für einen neuen Zug – von einem Düsseldorfer Stadtrat und Mitglied des Düsseldorfer Verkehrsausschusses hätten wir uns eine differenziertere und stadtspezifischere Sichtweise gewünscht. Denn Herr Neuenhaus vermisst es zu erwähnen, dass keine andere Stadt, so massiv vom RRX betroffen sein wird, wie Düsseldorf.

Von Benrath bis Angermund sind viele Menschen, die in Gleisnähe wohnen, zu Recht in Sorge. Denn: Der RRX verspricht auch, Stadtteile massiv und beileibe nicht zum Vorteil zu verändern, städtebauliche Bausünden hervorzubringen, Frischluftschneisen zu kappen, Werte von Eigenheimen sinken lassen …und, und, und.
Und welche Antwort hat die FDP darauf: Scheinbar keine. Noch nicht mal den gesetzlich vorgeschriebenen Vollschutz (100% gelöste sog. „Schutzfälle) will sie für die eigenen Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger in Angermund – dafür hat der German Mut und die oft beschworene Fortschrittlichkeit der FDP beim Änderungsantrag scheinbar nicht gereicht.

Aktive der Initiative Angermund gemeinsam mit Sönke Willms Heyng und Dr. Marianne Hagen nehmen die FDP beim Wort: Mut leben, nicht zur propagieren.

90% für Angermund ist laut FDP der bestmögliche Lärmschutz,  „derzeit erreichen kann“. Die Gutachten zur Einhausung haben bewiesen, dass dies nicht stimmt.

Auch  das scheinbare Hintertürchen, das der Fraktionsvorsitzende gegen Ende seiner Rede noch offen hält, mutet uns sehr fad an: Er führt aus, dass bei einem möglichen Schwarzbau der Angermunder Trasse, dann doch die Einhausung in den „Prüfungskanon“ genommen werden muss. Scheinbar frei nach Motto: Ob die Trasse rechtmäßig ist, sollen doch bitte die Bürger im Stadtteil klären. Und wenn dem so sein sollte, springen wir von der FDP  auf diesen Zug und bessern mit der bodengleichen Einhausung nach.

Wir schütteln den Kopf.