NRZ berichtet: RRX Züge mit der maximal erlaubten Lautheit

Der Rhein-Ruhr Express (RRX) weist maximal erlaubte Lautheit auf. Bahnlärm-Initiative kritisiert hohe Geräuschemissionen beim neuen Vorzeigezug für NRW.

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Außen pfui. Die NRZ berichtet über den lauten RRX, NRZ: 07.03.2018

Rhein-Ruhr-Express: Innen hui, außen pfui.

Dieses Resümee ziehen die Aktiven der Initiative Angermund e.V., wenn es um die Lärmwerte der neuen Rhein-Ruhr-Express Züge geht, die ab Dezember 2018 durch dicht besiedelte Metropolen Nordrhein-Westfalens verkehren werden.

Während bei den neuen RRX-Doppelstockzüge von Siemens offenbar sehr viel Wert auf einen modernen und leisen Innenraum gelegt wurde, wurde außen – sprich bei den Geräusch-emissionen – alles andere als nachhaltig geplant und gebaut.

Der RRX weist die maximal erlaubte Lautheit für neue Züge innerhalb der EU auf.

Dies geht aus einem Schreiben des VRR an die Initiative Angermund e.V. hervor, die nach den konkreten Geräuschemissionen der RRX Züge gefragt hatte.

Frau Elke Wagner, Vorsitzende der Initiative Angermund e.V. nimmt dazu wie folgt Stellung:

„Der RRX weist die maximal erlaubte Lautheit für neue Züge innerhalb der EU auf. Das ist skandalös, gerade weil die RRX Züge in den nächsten Jahrzehnten mitten durch unsere Städte fahren und die Menschen dort mit ihrem Krach schädigen werden. Da der RRX bekanntlich nicht auf der grünen Wiese, sondern durch unsere Wohngebiete verkehren wird, ist es für uns völlig unverständlich, warum an den Hersteller bei der Ausschreibung offenbar nicht höhere Anforderungen an die Geräuschreduzierung gestellt wurden. Dieser Vorzeigezug ist für tau-sende und abertausende betroffene Anrainer in Sachen Bahnlärm leider jetzt schon eine echte Enttäuschung.

Besonders hart trifft es die Angermunder, denn sämtliche RRX Linien werden mit Spitzengeschwindigkeiten durch den Stadtteil rasen

„Besonders hart, wird es dabei wieder einmal die Menschen im Düsseldorfer Stadtteil Angermund treffen“, führt Frau Wagner weiter aus. „denn sämtliche RRX Züge werden ungebremst mitten durch unsere Ortschaft rasen. Leider werden Lärmschutzwände, wie sie von der Deutschen Bahn vorgeschlagen werden, dem nur sehr wenig entgegensetzen können, da wesentliche Lärmquellen dieser hohen Doppelstockzüge oberhalb dieser Wände liegen.

Professor Markus Hecht von der TU Berlin – ausgewiesener Experte in Sachen Emissionen von Schienenfahrzeugen – schließt sich dieser Kritik der Bürgerinitiative an: Ich bin enttäuscht, dass selbst beim RRX nur die lauteste mögliche Variante herausgekommen ist – da wäre deutlich mehr in Sachen Geräuschreduktion am Zugmaterial und damit Schutz der Bevölkerung möglich gewesen.“