Pressemitteilung

Mehr als 300 Einwendungen – Initiative fordert mehr Nachhaltigkeit und Synergienutzung beim RRX

Düsseldorf-Angermund, 1. Juni 2021

Am 1. Juni 2021, endet die formale Bürgerbeteiligung zu den RRX-Planungen der Deutschen Bahn für den Düsseldorfer Norden, die über Düsseldorf-Kalkum bis nach Angermund Süd reichen (RRX Planfeststellungsabschnitt 3.0a).

Mehr als 300 Einwendungen von Bürgerinnen und Bürger hat die Initiative Angermund in das Verfahren eingebracht. Die Menschen haben ihren Unmut und Protest gegen die unzureichenden Pläne der Bahn im Düsseldorfer Norden abermals sehr deutlich Luft gemacht und fordern endlich ein Umdenken bei diesem Milliardenprojekt hin zur mehr Nachhaltigkeit.

Ihr Fazit: Die Planungen der Bahn blenden die Belange und Betroffenheiten von Mensch und Umwelt sowie die ureigene Charakteristik der Stadtteile und die Bedeutung der wertvollen Grünzuge im Düsseldorfer Norden immer noch weitestgehend aus.

Ein Beispiel und gleichzeitig massiver Aufreger: Die Deutsche Bahn plant zur Verschwenkung von Gleisen mitten auf der grünen Wiese in Kalkum einen Tunnel, während sie wenige hundert Meter entfernt einen Lärmschutzdeckel für Angermund bislang ablehnt.

Dazu Frau Wagner, Vorsitzende der Initiative Angermund e.V.:

„Wie unsinnig ist das denn? Der Bahntunnel in Kalkum kostet dem Steuerzahler wohl deutlich mehr als 50 Millionen Euro. Wir fragen uns, warum dieses Geld nicht sinnvollerweise in einen Lärmschutzdeckel für Angermund investiert wird und damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden – nämlich die Gleise verschwenkt als auch nachhaltiger Lärmschutz für das hoch belastete Angermund geschaffen“.

Die Einwender kritisieren außerdem den weiterhin vorgesehenen Glyphosat bzw. Herbizid-Einsatz durch die Deutsche Bahn in den Wasserschutzzonen im Düsseldorfer Norden und erinnern an den unmissverständlichen Auftrag, des Bundesverfassungsgerichts an den Staat und damit auch dem Staatskonzern Bahn: Die Verfassungshüter haben in ihrem Urteil vom 29. April 2021 bekanntlich deutlich gemacht, dass die natürlichen Lebensgrundlagen auch für künftige Generationen zu schützen sind.

Da die RRX-Unterlagen nur auf einer kurzfristigen Verkehrsprognose fußen, die bis 2030 reicht, werden nach Ansicht der Einwender, die Umwelt- und Gesundheitsprobleme, die der intensive Schienenverkehr auf dieser hoch belasteten Durchfahrtstrasse verursacht, ungerechterweise künftigen Generationen aufgebürdet.