Initiative-Angermund: Seit 20 Jahren aktiv für die Lebens- und Liebenswürdigkeit von Düsseldorf- Angermund
Die Initiative Angermund e.V. – das sind engagierte Bürger aus dem nördlichsten Stadtteil Düsseldorfs, die sich seit 20 Jahren für die Lebens- und Liebenswürdigkeit von Angermund einsetzen. Zur wichtigsten Aufgabe des Vereins zählt der Kampf gegen krankmachende Emissionen durch die viergleisige, ungeschützte und transeuropäische TEN-Trasse, die als einer der dichtest befahrenen Europas gilt.
Vom Güterzug, Gefahrguttransporten, Hochgeschwindigkeitsverkehren im Fernverkehr, Regionalexpress-Zügen über Thalys und S-Bahnen – rund 680 Züge fahren täglich mitten durch den Stadtteil. Und das, unmittelbar und ungeschützt, an Menschen, Häusern, Spielplätzen, Kitas, der Grundschule und Naturschutzgebieten wie der „Überanger Mark“ vorbei. 830 Züge täglich sollen es mindestens bis 2025 werden. Denn mit dem Rhein-Ruhr-Express (RRX) wird die Trasse weiter ertüchtigt und sogar zur Sechsgleisigkeit ausgebaut und dann auch sämtliche sieben RRX-Linien mitten durch Angermund verkehren.
Die Verkehrwende mit dem RRX kann dann zügig gelingen, wenn die Betroffenen vor Emissionen nachhaltig geschützt werden und das über 800 Jahre alte Angermund nicht für Pendlerströme geopfert wird.
Die Initiative Angermund e.V. unterstützt eine Verlagerung von Verkehren auf die Schiene und den RRX, fordert aber wirkungsvolle und nachhaltige Lärmvorsorge in Form einer Einhausungslösung, die den Lärm und die Erschütterungen aller sechs Gleise einpackt und eine städtebauliche Entwicklung des Stadtteils wieder möglich macht. Die Machbarkeit dieser Schallschutzlösung wurde im Rahmen eines Runden Tisch von der DB Netz AG bestätigt.
Die Initiative Angermund e.V. ist Mitglied im Naturschutzbund Deutschland, in der Aktionsgemeinschaft Düsseldorfer Heimat- und Bürgervereine (AGD) sowie in der Bundesvereinigung gegen Schienenlärm (BVS). Juristisch wird sie durch den Verwaltungsrechtler Dr. Clemens Antweiler von der Kanzlei RWP vertreten.
In der WDR-Sendung „Hier und Heute“ haben wir ein ausführliches Live- Interview zu unserer Schwarzbauklage gegen die Bahn bzw. das Eisenbahnbundesamt gegeben.
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Die unerträgliche Belastung durch den Schieneverkehr war ebenso Thema wie die gesundheitlichen Risiken, die den Menschen in Düsseldorf Angermund – verursacht durch den Schienenverkehr – seit Jahrzehnten ungeschützt zugemutet werden.
So kann es nicht weitergehen. Wir wollen „Lärmschutz jetzt“ und haben unsere Forderungen erläutert und zu unserer Klage beim Verwaltungsgericht Düsseldorf Stellung genommen.
Der Einsatz von Herbiziden und Pestiziden – darunter auch Glyphosat – mitten in Wohngebieten durch die Deutsche Bahn zur sogenannten „Gleispflege“ beschäftigt weiter die Medien. Das Nachrichtenmagazin der Spiegel hatte unlängst ausführlich über den jahrzehntelangen Herbizid und Pestizid Einsatz durch die Deutsche Bahn per Ausnahmegemehmigung berichtet.
Die DB hat nun vor kurzem angekündigt, den Einsatz von Glyphosat zu halbieren. Diese Ankündigung kann uns betroffene Angermunder leider nicht beeindrucken, denn bekanntlich spritzt die Bahn nicht nur Glyphosat, sondern einen Herbidzid und Pestizid Cocktail auf die Gleise. Solange nicht klar ist, wie die Deutsche Bahn die sogenannte „Gleispflege“ zukünftig bewerkstelligen will, werden wir von der Initiative Angermund keine Ruhe geben.
Seit Jahrzehnten spritzt die Deutsche Bahn diverse Pestizide – inklusive des sehr umstrittenen Herbizids Glyphosat – auf die Gleistrassen im dicht bewohnten Düsseldorf. Dies gilt leider auch für den Stadtteil Angermund. Dies geht aus Unterlagen hervor, die der Initiative Angermund e.V. vorliegen.
Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet in seiner Ausgabe 36/2019 ausführlich über den Pestizidcocktail inklusive des womöglich krebserregenden Herbizids Glyphosat, den die Deutsche Bahn bereits seit Jahrzehnten auf die Düsseldorfer Trassen ausbringt.
Im nördlichsten Stadtteil Düsseldorfs grenzen die Gleise besonders nah an die Wohnbebauung heran (z.B. „Angerbenden“, „Am Angerfeld“ „An den Linden“).
Zudem führt der Schulweg vieler Angermunder Kinder unmittelbar entlang der Bahngleise („Zur Lindung“). In anderen Stadtteilen Düsseldorf sieht es nicht anders aus, denn es laufen zwei zentrale, sog. TEN Trassen mitten durch NRWs-Landeshauptstadt..
„Es ist schockierend, welche Gesundheitsbelastungen die Bahn den Angermundern seit vielen Jahren zumutet. Pausenloser Krach, Erschütterungen und jetzt auch noch die unglaubliche Gewissheit, dass die Angermunder Gleise, die direkt an unsere Wohnungen und Gärten heranreichen, mit Herbiziden bespritzt wurden, die im Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen.“ (Elke Wagner, Vorsitzende der Initiative Angermund e.V.)
Auch die lokale Presse und Politik sind hellhörig geworden:
„Skandalös genug, dass die Bahn in unseren Wohngebieten seit Jahren spritzt. Aber, dass sie den Betroffenen den Einsatz der Herbizide nicht ankündigte, damit wir uns davor schützen konnten, setzt dem ganzen noch die Krone auf.“, kommentiert Wolfgang Eggerath, der seit 60 Jahren an der Angermunder Trasse sein Zuhause hat, die rücksichtslose Vorgehensweise der Bahn. Erschreckend findet er zudem, dass die Spritzfahren nicht von der Bahn selbst, sondern von Dritten durchgeführt wurden, wie zum Beispiel der Firma Bayer Crop Science.
Vor diesem Hintergrund fordert die Initiative Angermund e.V. alle Verantwortlichen auf, die Einhausungslösung der künftig sechsgleisigen Trasse wieder auf die Planungsagenda zu setzen. Denn diese schützt nicht nur vollständig vor Bahnlärm, sondern macht den Einsatz von gefährlichen Pestiziden überflüssig.
Welche Folgen hat der Herbizideinsatz für Mensch, Grundwasser, Tier und Umwelt?
Die jüngste Ankündigung der Deutschen Bahn, den Glyphosateinsatz zukünftig zu halbieren, kann die Initiative Angermund nicht zufrieden stellen. Solange keine konkrete Vorgehensweise zur Gleispflege u.a. in Angermund vorliegen, wertet die Bürgerinitiative die Versprechungen der Bahn als strategische Flucht nach vorn, um vom intensiven Herbizideinsatz der Vergangenheit und seinen Folgen für Mensch, Grundwasser, Tier und Umwelt abzulenken.
28. August 2019: Klage gegen das Eisenbahnbundesamt für Lärmschutz in Düsseldorf Angermund wird verhandelt
Die seit Jahrzehnten andauernde Lärmbelastung und Gesundheitsgefährdung verursacht durch die Eisenbahntrasse in Düsseldorf-Angermund sind Gründe für die Lärmschutzklage unseres Vereins vor dem Düsseldorfer Verwaltungsgericht.
Diese wurde am 28. August 2019 mündlich verhandelt.
„Über 40 Jahre hinweg haben die Menschen Bittbriefe an die Bahn geschrieben, weil sie sich ein einigermaßen erträgliches Lebensumfeld und Lärmschutz an den Gleisen erhofften. Dies hat die Bahn nicht nur abgebügelt, sondern – schlimmer noch – die Zugzahlen und damit die unzumutbare Belastung für Angermunder an der ungeschützten Trasse immer weiter erhöht. Dabei berief sie sich stets auf den angeblichen Bestandsschutz der Gleise“, resümiert die Klägerin die Motivation für den jetzt beschrittenen Klageweg.
Da Bestandsschutz aber nur dort bestehen kann, wo der vorhandene Bestand zum Zeitpunkt der Errichtung rechtmäßig war, hat die Bürgerinitiative nachgehakt und Nachweise der rechtmäßigen Errichtung der Bahntrasse verlangt. Diese sind aber sowohl die Deutsche Bahn als auch die Aufsichtsbehörde für das Eisenbahnwesen – das Eisenbahnbundesamt – bis heute schuldig geblieben.
In der Konsequenz muss davon ausgegangen werden, dass es sich bei der Schieneninfrastruktur in Angermund um einen Schwarzbau handelt, der wiederum das Genehmigungsverfahren für den geplanten RRX-Gleisausbau infizieren wird.
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Die Deutsche Bahn und das Eisenbahnbundesamt lehnen die Forderungen der Initiative Angermund nach sofortigem Lärmschutz, beispielsweise durch Nachtfahrverbote oder Geschwindigkeitsbegrenzungen, weiterhin ab. Deshalb sah sich die Bürgerinitiative gezwungen, Lärmschutzklage beim Verwaltungsgericht Düsseldorf einzureichen.
Mit der Klage soll erreicht werden, dass das Eisenbahnbundesamt gegenuber der DB Netz AG geeignete Maßnahmen erlässt, damit diese beim Betrieb der offensichtlich rechtswidrig errichteten Eisenbahnstrecke Düsseldorf Hbf. – Duisburg Hbf. die geltenden Lärm-Immissionsgrenzwerte einhält. Aktuell sind diese Immissionsgrenzwerte weit überschritten. Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Nachtfahrverbote wären Beispiele für mögliche Maßnahmen.
Bekanntlich plant die Stadt Düsseldorf umfangreiche Wohnbebauungen im Düsseldorfer Norden bzw. in Düsseldorf-Angermund.
Unter anderem ist die Bebauung einer 4,55 Hektar großen Grunfläche östlich der Bahngleise von Angermund (östlich Zur Lindung) vorgesehen. Ein Bürger-Workshop der Stadt Düsseldorf dazu findet wie folgt statt:
Donnerstag, 29. August 2019 ab 18:00 Uhr in der Walter-Rettinghausen-Halle
Dieses Areal befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den ungeschützten und dicht befahrenen Gleisen – dort tritt nachweislich Schienenlärm von 85 bis 95 Dezibel auf.
Diese geplante Wohnbebauung wirft zudem weitere Fragen nach Infrastruktur, Verkehrskonzept, Verkehrsführung, Flächversiegelung, Lebensqualität etc. auf.
RRX-Planfeststellungsverfahren im Abschnitt 3.0a (Kalkum bis Grenze Angermund)
Offenlage nach den Sommerferien
In der Verkehrsausschussitzung des Regionalrats vom 13. Juni 2019 wurde der aktuelle Stand bei den RRX-Planfeststellungsverfahren u.a. für Düsseldorf als Tischvorlage ausgehändigt.
Die DB Planungen im sogenannten Planfeststellungsabschnitt 3.0a , die von Kalkum bis zur Lünen’sche Gasse in Angermund heranreichen, sollen nach diesen Unterlagen den Sommerferien offengelegt werden.
Offenlage bedeutet, dass die betroffenen Menschen innerhalb von 4 Wochen und in einer eng definierten Frist, Einwendungen in das Planfeststellungsverfahren einbringen können.
Was passiert mit der Lünen’Gasse und was verbirgt sich konkret hinter dem Kreuzungsbauwerk Kalkum ?
Insbesondere das Kreuzungsbauwerk Kalkum und die Planungen für die Lünen‘ sche Gasse werden wohl direkte Auswirkungen auf unser Leben im Düsseldorfer Norden / Angermund. Die Lünen‘ Gasse ist bekanntlich für viele Fahrradfahrer, Fußgänger, Reiter und Erholungssuchende eine wichtigte Verbindungsstrasse von/zu Kalkum.
Deshalb werden wir diesen Prozess sehr genau beobachten und euch hier gerne auf dem Laufenden halten
– Verdopplung der Passagierzahlen im Personenschienenverkehr
– Marktanteil des Schienengüterverkehrs von 25-30%
Bahnexperten prognostizieren unisono starkes Wachstum auf deutschen Gleisen beim diesjährigen Schienengipfel des Bundesverkehrsministeriums am 7. April 2019.
Die Verlagerung von Verkehren auf die Schiene finden wir wichtig und richtig, wenn die Verkehrswende gelingen soll.
Doch werden die Bahnanrainer bei der Verkehrswende womöglich die Verlierer sein? Wir müssen es leider befürchten.
Denn während mit voller Tatkraft und Verve die Leistungsfähigkeit der Schiene in den nächsten 10 Jahren und darüber hinaus massiv erhöht werden wird, reichen die Verkehrsprognosen und damit die Dimensionierung des Schallschutzes im Rahmen des RRX- Infrastrukturausbaus bislang nur bis zum Jahr 2025.
In der Konsequenz bedeutet dies, dass alles, was zusätzlich an Verkehren nach dem Jahr 2025 auf den Angermunder Gleisen verkehren wird, in der Schallschutzplanung unberücksichtigt bleibt.
Wir meinen: Das passt nicht zusammen.
Wer Verkehre so massiv auf die Schiene verlagern wird (Deutschlandtakt, längere Züge, Digitalisierung / ETCS …), muss auch die Verkehrsprognosen anpassen und vor allem längerfristig ausrichten und den Schallschutz ensprechend dimensionieren.
Ganz konkret: Die zwei geplanten geplanten Lärmschutzwände für die sechsgleisige Schienen-Hauptschlagsader, die mitten durch Angermund führen soll, reichen beileibe nicht. Es sei denn, die Gesundheit und Lebensqualität der Anrainer spielen bei dieser Verkehrswende (mal wieder) nur eine sehr bescheidene Rolle.
„Die Bahn könnte morgen den Lärm reduzieren“. Die Vorsitzende der Initiative Angermund fordert unter anderem Nachtfahrverbote für Güterzüge
Dies ist die passende Überschrift zum Interview, das die Vereinsvorsitzende der Initiative Angermund e.V. mit der Westdeutschen Zeitung anläßlich des „Tags gegen Lärm“ geführt hat.
Initiative Angermund kritisiert enorme Belastung in der Landeshauptstadt durch Bahnlärm und fordert Geschwindigkeitsbegrenzungen und Nachtfahrverbote.
Düsseldorf-Angermund, 24. April 2019
Am Mittwoch, den 24. April 2019, jährt sich der internationale „Tag gegen Lärm“. Anlässlich dieses Aktionstages gegen krankmachenden Lärm kritisiert die Initiative Angermund e.V. die verantwortungslose Lärmbelastung für die Menschen in Düsseldorf durch die Bahn.
Sie fordert Gesundheitsschutz u.a. in Form von Geschwindigkeitsbegrenzungen und Nachfahrtverbote für zehntausende Düsseldorferinnen und Düsseldorfer, die durch den Krach der Züge an den ungeschützten Bahntrassen der Landeshauptstadt enorm geschädigt werden.
Die Bürgerinitiative weist darauf hin, dass die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer historisch bedingt in ganz besonderem Maße vom Bahnlärm belastet sind. Denn gleich zwei zentrale und transeuropäische Eisenbahntrassen verlaufen mitten durch unsere Stadt:
Die dicht befahrene Fernverkehrsstrecke zwischen Köln und Duisburg, die vom Eisen-bahnbundesamt aufgrund der enorm dichten Taktung seit Jahren als überlasteter Schienenweg eingestuft ist und auf der neben pausenlosem Personenschienenverkehr insbesondere nachts auch Güterzüge verkehren.
Die Güterverkehrsstrecke zwischen Düsseldorf Eller und Düsseldorf Rath.
Langsamere Züge sind leisere Züge
Dazu Frau Wagner, Vorsitzende der Initiative Angermund e.V.:„Langsamere Züge sind leisere Züge und was beispielsweise bei der A44 und A52 wunderbar funktioniert, sollte endlich auch für die Schiene umgesetzt werden.
Tempolimit einfach und unkompliziert auf Düsseldorfs Schienen einfach und unkompliziert machbar
Ein Tempolimit auf Düsseldorfs Gleisen ist einfach und unkompliziert machbar und würde viele Menschen vor krankmachenden Lärm schützen. Auch ein Nachtfahrverbot für besonders laute Züge darf kein Tabu mehr sein. Der Flughafen Düsseldorfer macht mit dem Nachtflugverbot vor, wie es geht.“ Es ist nicht nachvollziehbar, warum der Verursacher Bahn gerade in den Ballungsräumen in Sachen Lärm und Belastung für die Anwohner bis heute keine Rücksicht nimmt.“
Lärm ist schwerwiegendes Umwelt- und Gesundheitsproblem mit enormen Folgekosten für die Volkswirtschaft
Die Initiative Angermund e.V. weist darauf hin, dass Bahnlärm als schwerwiegendes Umwelt- und Gesundheitsproblem leider immer noch unterschätzt wird. Und das, obwohl die enormen Folgen auf die menschliche Gesundheit wissenschaftlich bewiesen sind.
Gerade die kontinuierliche Belastung durch Bahnlärm mit seinen stark ansteigenden und hohen Schallpegeln an vielen Gleisabschnitten in Düsseldorf hat erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität und Gesundheit vieler Anrainer (siehe z.B.: „Gesundheitliche Auswirkungen von Bahnlärm“, Herausgeber u.a. das Umweltministerium des Landes NRW.
Hinzu kommen die enormen volkswirtschaftlichen Gesundheitskosten durch Bahnlärm, die gerne ausgeblendet werden.
Der Kölner Stadtanzeiger berichtet ausführlich über das Genehmigungschaos rund um die Gleise in Düsseldorf-Angermund und die enorme Bahnlärmbelastung für die Menschen, die dort leben.
Elektrifizierung: Büchse der Pandora geöffnet
Die Bahn hat mit der Elektrifizierung (in den 1950’er Jahren) in Düsseldorf Angermund die Büchse der Pandora geöffnet. „Immer mehr und schnellere Züge fahren mitten durch Angermund ohne jeden Lärmschutz … Schon jetzt muss die Strecke 40% mehr Züge verkraften als technisch eigentlich machbar ist“.
Genehmigt wurde die Elektrifzierung damals nicht. Es handelt sich um einen Schwarzbau, der keinen Bestandsschutz geniesst.
Ein Schwarzbau wird durch einen legalen Anbau nicht geheilt
Welcher Betriebs-/Nutzungsumfang ist für die dicht befahrene Bahntrasse in Düsseldorf-Angermund überhaupt genehmigt?
Kann die Deutsche Bahn in Angermund schalten und walten, wie sie will?
Sind wir womöglich seit Jahrzehnten zu Unrecht von der Bahn in Sachen Lärmschutz vertröstet worden und damit auch um den dringend benötigten Gesundheitsschutz gebracht worden?
Wie ist der Sachstand in Sachen Schwarzbauklage ?
Das waren einige Aspeke, die wir am 12. und 13. Februar 2019 an unseren Infoabenden zum „Schwarzbau und RRX in Angermund “ näher erläutert haben.
Wir danken allen Angermunderinnen und Angermunder, die sich die Zeit genommen haben und an den Infoabenden zur Schwarzbauklage teilgenommen und mit uns diskutiert haben.
Die Lebensdauer von Lärmschutzwänden ( LSW ) ist sehr begrenzt. Darauf haben diverse Bürgerinitiativen und Experten bereits mehrfach hingewiesen. Auch die WELT berichtet nun darüber.
Unser Fazit:
Auch wenn es immer weider behauptet wird – niemand kann ernsthaft, glauben, dass LSW ’s Jahrzehnte funtionieren. Sie sind Witterung, mechanischer Beanspruchung, Druckwellen etc. ausgesetzt.
Neben ihrer mangelnden bzw. Lärmschutzwirkung können LSW ’s offensichtlich auch eine Gefahr für Anrainer darstellen. Zudem erzeugen Folgekosten für den Steuerzahler. Ob dies bei der Planung eingepreist wurde?
Die Welt am Sonntag berichtet über defekte Lärmschutzwände an Bahntrassen.
Wir zitieren die WamS:
„… WELT liegen mehrere Gutachten vor, in denen Experten zu dem Ergebnis kommen, dass ein Teil der lärmschluckenden Elemente nicht den Anforderungen entspricht.
Konkret: dass sie den Druck, den vorbeirasende Züge erzeugen, nicht aushalten und Nieten brechen oder Risse in den Alublechen entstehen können. Im besten Fall erfüllen sie dann ihre dämpfende Funktion nicht mehr. Wenn es jedoch schlecht läuft, werden die Bleche aus ihrer Verankerung gerissen. Das ist gefährlich. „Beschädigte und nicht mehr fest verankerte Elemente können durch die Luft gewirbelt werden“, warnt Heinz Pfefferkorn, Geschäftsführer des Planungsbüros GBD nahe Bregenz. Und das ein ganzes Stück über die Trassen hinaus – auf anliegende Häuser oder Menschen in Gleisnähe. „Oder auf die Züge selbst, wenn sie in deren Sog geraten“, sagt der Experte für Schallschutzanlagen.
Ärger mit ihren Schallschutzwänden hatte die Bahn schon öfter. Vor allem an den Hochgeschwindigkeitsstrecken, weil die Wälle dort durch die schnell fahrenden Züge besonders starken Sogwellen ausgesetzt sind. In den vergangenen Jahren mussten deshalb auf kilometerlangen Abschnitten Wände ersetzt werden.
Zunächst 2003 an der Schnellfahrstrecke Köln–Frankfurt, dann zwischen Berlin und Hannover und zuletzt, vor nicht allzu langer Zeit, entlang der Rennstrecke München–Ingolstadt. In zwei der Fälle kostete das einen höheren zweistelligen Millionenbetrag. Und obwohl die Bahn den Herstellern der Wände mangelhafte Qualität bescheinigte, blieb sie auf einem großen Teil der Kosten sitzen.“
(Quelle: WELT/ Thomas Laeber)
Gerade im Rahmen unserer Forderung nach einer fairen Kosten- und Nutzenbetrachtung der Einhausung versus Lärmschutzwände, hat die Initiative Angermund schon mehrfach auf die begrenzte Lebensdauer und die Mängel bei Lärmschutzwänden hingewiesen. Damit verbunden müssen die Versprechungen in Sachen Lärmschutz bei diesen Wänden unserer Ansicht nach deutlich relativiert und zusätzlich auf die Gefahren für uns Anrainer und die Folgekosten für den Steuerzahler hingewiesen und diese auch eingepreist werden.
Verantwortliche der DB wiegelten uns übrigens bislang immer ab und behaupteteten noch zuletzt die Lärmschutzwände hätten eine Lebensdauer von 50 Jahren.
Wers glaubt, wird selig.
an alle Freunde und Unterstützer der Initiative Angermund e.V.
Liebe Freunde und Unterstützer,
die Initiative Angermund e.V. hat durch monatelange und akribische Recherchen herausgefunden, dass die Bahngleise in unserer Rosenstadt offenbar nie genehmigt worden sind.
Neben diesem offensichtlichen „Schwarzbau“ sind auch der zukünftige Lärmschutz an den Angermunder Gleisen sowie die städtebauliche Zukunft unseres Stadtteils zentrale Themen für uns alle.
Deshalb möchten wir unsere Freunde und Unterstützer auf den neusten Informationsstand bringen und laden herzlichst zu folgenden Infoabenden ein:
RRX und „Schwarzbau“: Wie geht es weiter in Angermund?
– Informationsabende der Initiative Angermund e.V. –
Februar 2019,18:00 – 19:00 Uhr
Februar 2019, 20:00 – 21:00 Uhr
Jeweils im Bürgerhaus, Graf-Engelbert-Str. 9, Angermund.
Die Veranstaltungen sind inhaltlich gleich – bitte wählen Sie den für Sie passenden Termin.Wir freuen uns über Ihr Kommen.
Herzlichst, Ihre Aktiven der Initiative Angermund e.
Der neue Zug von Siemens hat nun doch noch pünktlich zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2018 die RRX-Zulassung vom Eisenbahnbundesamt erhalten. Die Rheinische Post berichtet wie folgt darüber:
RRX startet mit RE 11 – alle RRX Züge fahren mitten durch Angermund
Ab 9. Dezember wird zunächst die RE 11 (von Düsseldorf über Angermund nach Kassel) nicht mehr mit dem roten Doppelstockwagen durch Angermund donnern, sondern dieser Zug wird durch den grau-orangen Siemens RRX ersetzt. Leider sind die Außenlärmwerte des RRX-Zuges bei der Vorbeifahrt mit 160 km/h von der öffentlichen Hand mit lauten 89 Dezibel ausgeschrieben worden. Dies ist das Gegenteil eines leisen Zuges.
Der RRX Vorlaufbetrieb (= Austausch der Züge) soll wie folgt vonstatten gehen:
RE 11: Düsseldorf – Duisburg – Essen – Dortmund – Hamm – Paderborn – Kassel (ab Dezember 2018)
RE 5: Koblenz – Köln – Düsseldorf – Duisburg – Wesel (ab Juni 2019)
RE 6: Köln/Bonn (Flughafen) – Köln – Düsseldorf – Duisburg – Essen – Dortmund – Hamm – Minden (ab Dezember 2019)
RE 1: Aachen – Köln – Düsseldorf – Duisburg – Essen – Dortmund – Hamm (ab Juni 2020)
RE 4: Aachen – Mönchengladbach – Düsseldorf – Hagen – Dortmund (ab Dezember 2020)
Düsseldorf Angermund ist stets mitten drin. Fakt ist: Sämtliche RRX Züge werden durch Angermund rasen. Und wenn die Schienen erst einmal ausgebaut sind, bedeutet der versprochene 15 Minuten Takt beim RRX, dass alle 2 Minuten ein RRX durch Angermund rasen wird.
Elektronisches Stellwerk in Düsseldorf: Mehr Züge und dichtere Taktung auf Bestandsgleisen ohne Lärmschutz
Im RP-Artikel wird auch die Finanzierungsvereinbarung zwischen Bahn und Bundesverkehrsministerium für das elektronisches Stellwerk in Düsseldorf erwähnt. Durch das neue Stellwerk/Digitalisierung könnte die Bahn die Taktung und die Zugmengen auf Bestandsgleisen deutlich erhöhen.
Für lärm- und erschütterungsgeplagte Anrainer in ganz Düsseldorf sind dies keine gute Nachrichten, denn bei Bestandsgleisen ist die Deutsche Bahn gesetzlich nicht verpflichtet, für Lärmschutz zu sorgen – gleich, wieviele Züge über eine Trasse geführt werden.
Der Düsseldorfer Express widmet eine ganze Seite zu Recht dem Rheinufertunnel. Wir wundern uns, denn unser Oberbürgermeister wird wie folgt zitiert:
„Die damaligen Verantwortlichen kann man nur beglückwunschen zu ihrer mutigen Entscheidung“.
Warum ihm trotz aller Begeisterung offenbar solcher Mut fehlt, als es beispielsweise um die Einhausung der sechs Gleise im Düsseldorfer Stadtteil Angermund ging, erschliesst sich uns nicht.
Vielleicht liegt es daran, dass wir ein Düsseldorfer Stadtteil außerhalb des Innenstadt Bling-Blings sind.
Oder daran, dass die Stadtteile schlichtweg doch nicht dran sind …
An mangelnder Belastung unseres Stadtteils durch Verkehrsströme kann es wahrhaft nicht liegen, pendeln doch täglich zig zehntausende Pendler mitten durch Angermund mit der Eisenbahn, Tendenz weiter stark steigend.